Maiwagen
Als einer der wenigen Bräuche hat sich über die Jahrzehnte das Maibaumpflanzen erhalten. Alle unverheirateten, konfirmierten, jungen Mädchen bekommen von der Dorfjugend in der Nacht von Pfingstsamstag auf Pfingstsonntag einen Maibaum gepflanzt, welche einen Tag vorher im Moor geschlagen wurde. Diese Bäume werden mit viel "Hallo" ins Dorf gebracht. Unbeaufsichtigte Wagen wurden auch schonmal von den Nachbardörfern geplündert oder verunstaltet.
Die Mädchen werden am 1. Pfingsttag von einem schön geschmückten Wagen abgeholt. Gleichzeitig werden die Bäume begossen mit dem passendem Spruch: Blühe, wachse und gedeihe.
Mit der Zeit wurden in unserem Dorf die jungen Frauen immer rarer. Da kam ein findiger Kopf auf die Idee, man könne ja auch alle Neubürger mit einem solchen Baum begrüßen und sie quasi damit in die Dorfgemeinschaft aufnehmen. Als dann immer noch einige Bäume übrig blieben, hat jemand den Vorschlag gemacht, auch alle Selbstständigen mit einem Baum zu bedenken. So gibt es immer genügend Anlass, um am Pfingstsonntag in ausgelassener Stimmung diesem Ritus nachzugehen.